Rauschende Premiere: Rund 400 Gäste tummeln sich beim Empfang der Wirtschaft in der Hesselberghalle in Wassertrüdingen

Kaum ein Durchkommen hat es beim Empfang der Wirtschaft Ende Februar in der Hesselberghalle in Wassertrüdingen im Landkreis Ansbach gegeben. Weit über 400 Unternehmer, Persönlichkeiten und Politiker aus der Region kamen, um neue Kontakte zu knüpfen und alte zu pflegen. Geladen hatten gleich vier Gastgeber: das IHK Gremium Dinkelsbühl, die Region Hesselberg AG, die Wirtschaftsförderung des Landkreises Ansbach und die TRUST Business Lounge. Die Motivation der Veranstalter: „Auch in einer vernetzten Welt ist der persönliche Kontakt untereinander unerlässlich“, brachte es Klaus Schulz, Vorsitzender des IHK-Gremiums Dinkelsbühl auf den Punkt. Und die Veranstalter hoffen, dass sich der Empfang der Wirtschaft in der Zukunft zur größten Unternehmerveranstaltung der Region mausert. Der erste Schritt ist getan und die Location fürs kommende Jahr mit Dinkelsbühl als Gastgeber steht auch schon fest.

Zu Beginn plauderten Moderator Mathias Neigenfind und der Botschafter der Region Hesselberg, Kabarettist Klaus Karl-Kraus aus Erlangen, auf der Bühne mit Frank Dommel, Vorstand des Unternehmernetzwerks Region Hesselberg AG, Ansbachs Landrat Dr. Jürgen Ludwig und Klaus Schulz. Er sieht im Fachkräftemangel und in den Energiekosten die größten Herausforderungen für die Region. Und als Dinkelsbühler freut er sich über die intensiven Bemühungen, die Bahnlinie zu reaktivieren als wichtigen Baustein in Sachen Infrastruktur. Dazu gehöre auch der Breitbandausbau, so Schulz weiter. Gerade die Infrastruktur sei die Kernaufgabe und wichtig für eine hohe Lebens- und Standortqualität, gerade für die junge Generation, ergänzte Landrat Ludwig. Einen Blick in die Glaskugel, ins Jahr 2034, wagte Klaus Schulz, denn die beiden Moderatoren wollten von ihm wissen, wie es in 20 Jahren um die Region Hesselberg bestellt sei. Mit einem Landrat Ludwig in der vierten Amtszeit, einem Hesselberg-Stadion für Fußball-Fans in Wassertrüdingen und einem Fünf Sterne Hotel auf Mittelfrankens höchstem Berg, dem Hesselberg, so Klaus Schulz. Schöne Aussichten.

Das Büfett war auf mehrere Stationen aufgeteilt, an der Pasta-Station riss die Schlange der hungrigen Besucher während des rund einstündigen Abendessens nicht ab. Serviert wurden zwei verschiedene Nudeln mit Soßen aus riesigen Parmesanleibern. Ein echter Hingucker, geschmeckt hat es natürlich auch. Nach dem Essen legte Klaus Karl-Kraus, einen viel beklatschten Auftritt hin und gab Einblick ins fränkische Seelenleben. Und er machte auch gleich klar, dass er stolz ist, Botschafter der Region Hesselberg zu sein. Übrigens seit dem Jahr 2009. An zwei Hochschulen ist der bekennende Club-Fan Dozent und macht den akademischen Nachwuchs fit in Sachen Kommunikation. Einige seiner Studenten untersuchten, über was Frauen sich beim Nordic Walking unterhalten, das überraschende Ergebnis: auf Platz 1 liegt das Kochen. Der Kommentar: „Es geht also nur ums Fressen, so werden einige beim Breitensport noch breiter“, sagte Karl-Kraus. Beim Thema Handy, Internet und dem ständigen Geposte bei sozialen Netzwerken regte sich der Kabarettist so richtig auf, denn seiner Meinung nach, ist der persönliche Kontakt auch heute noch wichtig. Er als „begeisterter Bahnfahrer“ sei total genervt. „Es wird gelabbert auf Teufel komm raus“, so Karl-Kraus. Und auch beim Thema Kinder hat der Familienvater eine klare Position – denn „es gibt keine Krise der Kinder, sondern eine Krise der Eltern“, so der 62-Jährige. Im Durchschnitt hat jeder Haushalt in Deutschland 3,2 Fernseher verteilt quer durchs Haus oder die Wohnung. Sein Tipp: „Drehen Sie mal die Sicherung raus, warten Sie am Sicherungskasten, dann sehen Sie Ihre Familie auch mal wieder.“ Einen amüsanten rund 30-minütigen Auftritt legte Klaus Karl-Kraus hin – von der Pädagogik über die fränkische Gemütlichkeit bis hin zum 1. FC Nürnberg. Sein Schlusswort an die Gäste: „Machen Sie was aus Ihrem Leben, wenn es blöd läuft, Sie haben nur das eine.“

Für Günther Babel, Bürgermeister von Wassertrüdingen, war es eine tolle Veranstaltung. „Der Besuch war sehr sehr gut“, so der Politiker. „Und auch der Austausch und die Gespräche unter den Gästen waren sehr gut. Eine rundum gelungene Sache.“ Die Wirtschaft sei die Grundlage für den Erfolg in Wassertrüdingen, so Babel weiter. Denn die Stadt mit rund 6000 Einwohnern habe noch nie so viele Arbeitsplätze, insgesamt 2500, wie im Moment gehabt. Helmut Reichert, Geschäftsführer der Reichert Bauunternehmen GmbH in Wittelshofen, lobte vor allem die gelöste Atmosphäre der Veranstaltung und auch den Auftritt von Klaus Karl-Kraus. „Er ist ein fränkisches Urgestein“, sagte Reichert. „Er ist mit Feuer und Flamme dabei. Das auf die Unternehmer umgemünzt – das ist ihm toll gelungen.“ Und auch das eigene Unternehmen sieht er für die Zukunft im Hesselbergraum gut aufgestellt – denn seit kurzem bietet Reichert auch seinen Kunden den Bereich des schlüsselfertigen Bauens an. Wirtschaftsprüfer und Steuerberater Heinz Walterspacher von Dr. Carl und Kollegen in Ansbach war sehr überrascht über den Besucherandrang in Wassertrüdingen und freute sich über die Gelegenheit zum Austausch und Netzwerken. „Wir haben alle nicht die Zeit, um täglich Recherche zu betrieben“, so Walterspacher. „Es ist wichtig, den dahinter stehenden Menschen kennenzulernen. Deswegen sind solche Veranstaltungen hervorragend, weil sie auch einen ungezwungenen Rahmen bieten.“

Über die Region Hesselberg AG

Am 22. Juni 2004 haben 24 Unternehmer, Selbstständige und Freiberufler die Region Hesselberg AG e.V. als dritte Säule der Regionalentwicklung gegründet. AG steht für Aktionsgruppe. Der Verein ist inzwischen auf über 70 Mitglieder kontinuierlich gewachsen.

Wir denken global, handeln aber in erster Linie regional.
In der Hesselberg-Region gibt es einen gesunden Mittelstand aus Handwerk, Handel, Industrie und Dienstleistungen, der sich auch in Krisenzeiten nachhaltig entwickelt hat. Das Angebot ist breit gefächert - vom traditionellen Handwerk bis zum High-Tech-Unternehmen. Schwerpunkte sind im Bereich Erneuerbare Energien, Kunststofftechnologie, Automotiv, Holz-, Möbel- und Glasindustrie sowie Elektronik und Mechatronik.