Unternehmertreffen bei WU Mechanische Werkstätte in Waizendorf

Rund 40 Unternehmer der Region Hesselberg AG haben im Rahmen der Unternehmensbesuche die WU – Mechanische Werkstätte in besichtigt. Das Unternehmernetzwerk besucht regelmäßig Unternehmen in der Region, um anderen Firmeninhabern und Geschäftsführern einen Einblick hinter die Kulissen zu geben.

„Wir wollen den Austausch untereinander fördern, denn oft ist gar nicht bekannt, was es für ein Unternehmer-Know-how in unmittelbarer Nähe gibt“, sagte Matthias Bäuerle, Projektgruppenleiter der Region Hesselberg AG. „Unser Netzwerk ist ein gutes Forum, zum Austausch.“ Tatsächlich hätten viele Gäste des Abends nicht erwartet, was sie, abgelegen von der Dorfstraße, für ein Industrie-Know-how auf dem Gelände eines ehemaligen Bauernhof im Bechhofener Ortsteil Waizendorf vorgefunden haben. Werner Unger hat für sich die passende Nische gefunden – er produziert in kleinen Größen zwischen 1 und 1.000 Stück, Losgrößen, die für Industrieunternehmen zu klein sind. Das Unternehmen mit 15 Mitarbeitern ist zertifiziert und produziert in der von der Industrie geforderten Qualität. „Oft wissen wir gar nicht, wofür die Teile gebraucht werden“, sagt Geschäftsführer Werner Unger. „Das könnten beispielsweise nicht mehr lieferbare Ersatzteile für eine Maschinen sein.“ Bei den Bestellungen geben die Industriefirmen, meist aus den Bereichen Medizintechnik, Automatisierungstechnik, Maschinen- und Anlagenbau, nicht nur die genauen Pläne des Bauteils mit, sondern auch die Zusammensetzung des Materials. Dann wir das Teil aus Kunststoff, Aluminium oder Edelstahl ausgefräst. Nach einer Endkontrolle geht es dann an den Industriekunden. „Werbung haben wir noch nie machen müssen“, sagt Geschäftsführer Werner Unger. „Unser Kundenstamm hat sich nur durch Mund-zu-Mund-Propaganda aufgebaut.“ Das Unternehmen liefert nicht nur an Industriekunden in Deutschland, sondern auch nach Tschechien, Belgien oder Frankreich.

01_RHAG_U-Besuch191115An seinem Geburtstag im Oktober 1993 hatte Werner Unger ein Nebengewerbe angemeldet. „Das hat 24,80 Mark gekostet – das weiß ich noch ganz genau“, sagt Unger schmunzelnd. Begonnen hat er dann über das Wochenende in einer Scheune Einzelteile zu fräsen. Bereits 1997 wurde das Unternehmen in Vollzeit ausgeführt, der erste Mitarbeiter kam ein Jahr später. Nach und nach kamen Industriehallen, Sozialräume und ein Büro hinzu. Sohn Tobias kommt aus einer neuen Produktionsgeneration und beschäftigt sich mit Automatisierungstechnik. Auch im elterlichen Betrieb will er mehr Automation einführen, um die Maschinen insgesamt besser auszulasten. „Er will die Firma aufpeppen und ein zweites Standbein entwickeln“, so Werner Unger. Außerdem ist in dieser Woche auch Tochter Katja in den elterlichen Betrieb eingestiegen. Sie ist Feinwerkmechanikermeisterin. Beide Kinder sind aus eigenem Interesse in die Firma gekommen – wie beide Eltern betonten.

Über die Region Hesselberg AG

Am 22. Juni 2004 haben 24 Unternehmer, Selbstständige und Freiberufler die Region Hesselberg AG e.V. als dritte Säule der Regionalentwicklung gegründet. AG steht für Aktionsgruppe. Der Verein ist inzwischen auf über 70 Mitglieder kontinuierlich gewachsen.

Wir denken global, handeln aber in erster Linie regional.
In der Hesselberg-Region gibt es einen gesunden Mittelstand aus Handwerk, Handel, Industrie und Dienstleistungen, der sich auch in Krisenzeiten nachhaltig entwickelt hat. Das Angebot ist breit gefächert - vom traditionellen Handwerk bis zum High-Tech-Unternehmen. Schwerpunkte sind im Bereich Erneuerbare Energien, Kunststofftechnologie, Automotiv, Holz-, Möbel- und Glasindustrie sowie Elektronik und Mechatronik.